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Samstag, 20. August 2011

Balik Kampung

Pekan Rabu - Market in Alor Star, Kedah

Mit Bob hatte ich eine herrliche Zeit. Nach der Polizeistreife gestern Abend nimmt er mich nun mit zum landesweit bekannten Markt von Alor Star.

Gestern hat mir ein netter Polizist eine traditionelle Art von Zigarette vorgestellt. Es heißt übersetzt 'Blätter Zigarette'. Das beschreibt sie auch ziemlich gut: Ein bisschen Tabak kommt in ein getrocknetes Blatt eines speziellen Baumes und wird wieder zusammen gerollt. Fertig. Da habe ich natürlich gleich an Gerd (Name geändert) gedacht und möchte ihm ein paar dieser Zigaretten mitbringen. Wir kaufen noch ein paar andere Spezialitäten, denn das ist Sitte in Malaysia, wenn man zu Besuch kommt.

Bob bringt mich auf die Autobahn und scheint selbst nervöser zu sein als ich: Die Stories vom LKW-Fahren haben ihn anscheinend besonders beeindruckt. Er möchte unbedingt Trucker fragen. Zum Glück fährt keiner von denen passend für mich. Deshalb verabschieden wir uns und ich versuche mein Glück alleine. Das tritt auch ziemlich schnell ein: Ich bekomme einen 'Straight lift' nach Shah Alam in einem schnellen Auto! Yay. Mit dem malaiischen Paar unterhalte ich mich lange über die Reise, über die Dinge die ich an Malaysia mag und die unterschiedlichen Schulsysteme. Die beiden sind begeistert, als ich ihnen ein Bild aus dem Iran von dem Auto (Proton CamPro) zeige, in dem wir beide sitzen. Das war echt ein Zufall, ein malaysisches Auto zu sehen, wo es im Iran praktisch nur vier Modelle gibt. Ich bin überrascht, dass sie Zärtlichkeiten austauschen. Natürlich finde ich Streicheln und Kuscheln total schön, nur in Malaysia hab ich's einfach fast nie gesehen. In der Öffentlichkeit ist es sogar verboten - zumindest Küssen. Irgendwie hat's mich also gefreut zu sehen, dass die beiden sich auch in der Form lieb haben ;-) Nach ein zwei Stunden schlafe ich - mit Genehmigung - ein. Viel früher als geplant erreiche ich Bukit Jelutong, mein 'Kampung'. 'Balik Kampung' ist Malaysisch für 'Zurück in die Heimat' oder direkt übersetzt 'zurückkehren Dorf'.

Die beiden setzen mich an der Autobahnauffahrt 'Bukit Jelutong Sentral' ab - auf der Autobahn! Schon damals war es für mich schwierig, BJ zu verlassen, da der dreieckige Stadtteil von zwei Autobahnen und undurchdringlichem tropischen Regenwald begrenzt wird. Mist - es fängt an zu schütten. So richtig monsunmäßig! Innerhalb von Minuten bin ich komplett nass.

Craig, merke: Steck Regencape und Poncho so ein, dass du sie schnell benutzen kannst!

Am Golfplatz stelle ich mich unter und überlege, ob es vielleicht ein höheres Zeichen ist: Komm noch mal zur Ruhe! Geh die zwei Kilometer durch den Stadtteil! Deinen Schulweg! Ja! Das mache ich! Es muss keinen besinderen Lift' bis zur Haustür geben! Egal wie unangenehm das Wetter ist, überglücklich wandere ich los. Nicht viel hat sich geändert: Die Schule hat jetzt eine Bushaltestelle und 'Propaganda-Graffitis' ("Be the architect of your life!" oder "Respect your parents! Respect your teacher! Respect your country!"). Außerdem gibt es einen neuen Shoplot-Komplex am Fußballfeld. Dort spielt keiner während dem Ramadan.





Mein Herz schlägt immer schneller, je näher ich der Nummer 75, Jalan komme. Auf dm Spielplatz, wo ich so oft mit Danial, Yasmin, Sophia und anderen Kindern aus der Nachbarschaft gespielt habe ist gerade keiner. Eine Rutsche scheint kaputt zu sein. Ich stehe vor meinem zweiten zu Hause und schnaufe noch mal tief durch. Oh, da ist Danial. Schnell verstecke ich mich, um ihn zu erschrecken. Aber daraus wird nichts: Danial ist wie immer schneller. Kurz umarmt er mich, guckt mich verträumt an und rennt ins Haus:

"Craig dah sampai! Craig ada janggut." (my.: Craig ist da. Craig hat Bart).

Ein großes Hallo. Wir fallen uns in die Arme. Meine malaysische Familie. Ich bin zu Hause.

Donnerstag, 18. August 2011

Die Polizei - mein Freund und Helfer

Ladefläche eines Pick-Ups bei 120 km/h
Ich bin glücklich. Gerade habe ich eine Durian gegessen. Das ist diese Stachelfrucht, die vor allem in Malaysia und Thailand gegessen wird. Im Ausland kennt man sie vielleicht auch unter dem Namen 'Stinkfrucht'. Wobei sie meiner Meinung nach natürlich nicht stinkt, sondern duftet. Nach dem Essen stinkt man leider selbst nach Durian. Deshalb überlege ich, ob es schwierig wird, einen Lift zu bekommen. Weit gefehlt: Eine Mutter deutet auf die Ladefläche ihres Pickups. Es windet stark und schließlich verdunkelt sich der Himmel. Dann beginnt es zu schütten. Schnell schmeiß ich meinen Rucksack in den toten Winkel hinter der Fahrerkabine. Wir halten an. Anscheinend hat die Family Mitleid mit mir. Ich ziehe für ein paar Kilometer ins trockene Cockpit.

In einem Dorf auf der Hauptstraße nach Krabi und Phuket steige ich aus. Die Familie stellt mich der lokalen Polizei vor … die kein Englisch spricht. Irgendwie schaffen wir es trotzdem ein paar Informationen auszutauschen.
Der Polizist besteht darauf seine komplette Macht auszuüben:
Er hält einen Überlandbus an und wechselt ein paar Worte mit der Schaffnerin und dm Fahrer. Alle lachen. Sekunden später sitze ich umringt von Touristen im Bus nach Phuket. Ich genieße es, zum ersten mal heute, vernünftiges Englisch zu sprechen.

Neben mir sitzt ein Israeli. In der ganzen Welt trifft man dauernd reisende junge Israelis. Fast immer haben sie gerade erst ihren Militärdienst abgeschlossen und wollen verständlicherweise nun die Welt erkunden. Eric beklagt sich über diesen Militärdienst. Er gönnt sich nun vier Wochen Party, Bier und Strand in Thailand. An einer Kreuzung bedeutet mir die Schaffnerin auszusteigen. Tatsächlich: Wir sind an der Kreuzung mit der Küstenstraße.

Donnerstag, 4. August 2011

Kalanshnikov & Poetry



We're casting long shadows on the burning hot tar of the Teheran-Shiraz highway. A pick-up comes to a halt: An old man descends with his Kalanshnikov gun and crosses the road. Sadly no space for us in the pick-up.

Two minutes later a big Volvo-truck honks and comes to a stop. A young guy from the passenger side asks us where we go? My short "Shiraz" is answered with a "yeeeees". Surprisingly Ismail und Ibraim do fast during Ramadan unlike most people we have met in Iran. Still they offer us nuts and water. We talk about life and love, cars and countries, girls and gas. They desperately try to convince us of staying with them in Shiraz. We have to decline that offer as we have promised us to Mohamed - a friend of our Isfahan-CouchSurfer Mohsen. Thanks again here!

Over the course of the ride we also show pictures of our families and exchange phone numbers. Ismail asks for a German number. As Dario tells the numbers he types them into his phone. Dario emphasizes: "It's a German number!!!" Ismail smiles and calls the number.
Apparently somebody has picked up. Ismail: "Salam! Germany?"
It's Moritz - Dario's friend - on the other end of the line. We start to laugh loudly: In the middle of the Iranian desert a truck driver calls a randomly chosen German telephone number. The line gets cut as we move around a big mountain. Some minutes later we alight on the fringe of Shiraz.
In the locally assembled Payand-pickup we speed to the meeting point: 'Hafazieh' - the tomb of a popular Iranian poet. Whatever page that you read in his books will give u a fortune - it is believed.
With a friend we have a dinner in a western-style eatery. We're looking forward to tomorrow: Mohamed invites us to play Futsal together.

Montag, 25. Juli 2011

Direct lift to Ankara

We got up very early this morning, there is a long way to travel! With
2 bananas, some cookies and a water bottle equipped, we stand on the
O2, the motorway to Ankara.

Waiting for people to understand our sign, suddenly a public bus stops
in front of us and the driver tells us to get in. First we hesitate,
did he understand where we are going?

But we decide to try our luck and we succeed: The bus brings us to a
better part of the "otobahn", where more cars join in.

5 minutes later, we're lucky again: A friendly Turkish guy in his
fourtıes offers us a ride.



Another lift, another great life experience: Ayhan is an aquatic
engineer and builds huge aquariums for zoos, hotels and restaurants.
We are excited and ask a lot of questions. He has to go to Ankara to check
materials from China for his new project. We tell him about our
experience in the water tunnel on Sentosa, Singapore.

Out of the blue he offers us breakfast and aims at a gas station.
Inside the flat building a huge restaurant is located and we can't
believe our eyes as we see the buffet: Seven different sorts of
cheese, large cans with honey, olives, almonds and mountains of bread!
We carefully choose our food and enjoy our breakfast with "chai" and
fried eggs.



You'll never find anything comparable in Germany!

As we continue our journey, the landscape slowly changes from green to
yellow as we head to Ankara.

As we arrive about 4 hours later, it's 38 degree Celsius, so we search
for some shadows.

Freitag, 22. Juli 2011

Der Zahnlose Igor

Diese Raststaette ist etwas kleiner im Vergleich zu den beiden vorherigen und etwa
die Hälfte der Fahrer sind mit dem LKW unterwegs.

Doch genau das sollte uns am Ende helfen: Während ich genüsslich mein ersten
Käsebrötchen verschlinge, fragt Craig einige Trucker und winkt mich
schließlich grinsend zu einem riesigen Zug herüber.
"Ich bin 56, ich bin Grossvater, das ist normal!"
Nach dem ersten Blick steht sein Spitzname fest: Der zahnlose Igor.
Bereits 11 Jahre auf allen Straßen Europas unterwegs, kann er dutzende
Sprachen sprechen und ist ein alter Hase auf deutschen Autobahnen. Er
ist bereits Großvater, seine Familie lebt in Slowenien und vor dem
Trucken hat er mit Kobold Großcomputer programmiert! Wir sind
beeindruckt und genießen die Fahrt in Führerhaus.