Montag, 20. Juni 2011

Visa-Anträge - Eine Odysee

Nach zwei Wochen hin-und-her-telefonieren mit den Botschaften von Iran, Indien und Pakistan ist es endlich vollbracht. Wir haben die ersten Visa-Anträge losgeschickt.

Bevor ich mit Dany zur Deutschen Meisterschaft im Mittelstreckentrampen aufbreche,
verschicke ich meinen Visaantrag für Indien
Mittlerweile sind wir uns sicher: In Deutschland ist es einfacher ein Haus zu kaufen oder ein Bankkonto zu eröffnen, als ein Visa für Pakistan zu beantragen. Dauernd entdeckten wir neue Probleme:

1. Problem: Pakistan und Indien vergeben gar nicht mehr direkt über ihre Botschaften Visa, sondern haben ihr Konsularwesen ausgelagert und an private Unternehmen abgegeben. Das bedeutet natürlich leider auch doppelt so viele Bestimmungen, doppelt so viele Informationsquellen und mindestens doppelt so viele Widersprüche: Hier heißt es "zwei Passbilder mit blauem Hintergrund", während mir die Konsularangestellte am Telefon von einem normalen Passbild spricht. In diesem Konsular werden auf einer Webpage vier Wochen, auf einer verlinkten Webpage der gleichen Botschaft!!! sieben Tage Bearbeitungszeit angegeben. Trotzdem kämpfen wir uns durch den Bürokratie-Dschungel weiter.

"Wir kämpfen uns durch den Bürokratie-Dschungel"

2. Problem: In mehreren Anträgen sollen wir eine Kontaktperson in dem jeweiligen Land angeben oder sogar jemanden der für uns finanziell bürgen kann. Wie sollten wir denn so jemanden bitte kennen? Naja, letztendlich finden wir heraus, dass wir einfach fiktive Personen nehmen oder diese Felder sogar frei lassen können. Wir wählen ein Fünf-Sterne-Hotel in Isfahan und angebliche Travel Agencies. ;-)

3. Problem: Der Iran vergibt Visa nach einer besonderen Methode: Wir beantragen zunächst beim iranischen Außenministerium in Teheran einen Code und mit diesem Code können wir in einem iranischen Konsulat in Deutschland das Visum und den Stempel bekommen. Sehr seltsam.

"Das iranische Visum ... Sehr seltsam!"

4. Problem: Die Zeit rennt uns davon: Wie so oft, entstand die Idee für diesen Urlaub sehr spontan und zwar nachdem wir mit Freunden den Film "Into The Wild" gesehen hatten. Das heißt, wir haben sechs Wochen vor der geplanten Abreise die Reise angefangen zu planen. Richtig erfahrene Leute, die sich keinen Stress machen wollen, fangen ein oder mehrere Jahre vorher damit an. Naja, wir werden es trotzdem schaffen. Es gibt Quellen, welche von Bearbeitungszeiten von zwei Wochen für das Indische und von mehr als drei Wochen für den iranischen Wisch sprechen. Uns bleiben aber nur noch fünf Wochen!

Dann geht's hoffentlich bald ohne oder nur mit abenteuerlichen Problemen los!

Unsere Tipps:

Indisches Visum:
  • zuständiges Konsulat bestimmen
  • postalischer Weg (Antragsformular, zwei Passbilder, Zahlungsbeleg, frankierter Rückumschlag, Bearbeitung: 7 Werktage)
  • persönliche Vorsprache (Antragsformular, zwei Passbilder, bar bezahlen, Rückgabe am gleichen Tag möglich)
Dario hat sein Indien-Visum bereits erhalten.

Iranisches Visum:
  • Visa-Agentur Visa Dienst Bonn GmbH & Co. KG beauftragen (wichtig: Stelle München)
  • Auftragsformular
  • Antragsformular
  • zwei Passbilder (z.B. Fotofix)
  • Zusatzformular
  • Bearbeitung: 7 Werktage
  • Rücklieferung per UPS mit Tracking-Code
Jetzt können wir uns langsam um die Ausrüstung kümmern. Das macht mehr Spaß, als Bürokratie!

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